Jens Gerlach


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Tweyfelfontain und Vingerklip

Über Outjo ging es am nächsten morgen nach Khorixas und von dort nochmals 99 km über eine recht schlechte Schotterstraße nach Tweyfelfontain. In Tweyfelfontain kann man 2000 bis 6000 Jahre alte Felszeichnungen besichtigen. Allein durften wir den Rundweg nicht gehen. In der Vergangenheit haben wohl zu viele Touristen versucht, die seltenen und sehr gut erhaltenen Zeichnungen um eigene „Kunstwerke“ zu ergänzen. Es war gut, dass wir geführt wurden, denn viele Zeichnungen hätten wir allein gar nicht entdeckt.
Danach sind wir zum verbrannten Berg gefahren. Hier zieht sich eine Ader schwarzen Gesteins durch den sonst rostroten Berg, so dass er wirklich wie verbrannt aussieht.
Nun ging es die gleiche Straße zurück. Auf dem Rückweg haben wir noch am versteinerten Wald angehalten. Der Begriff Wald ist eigentlich nicht richtig. Hier liegen Jahrtausende alte versteinerte Baumstämme. Das längste Exemplar ist mehrere Meter lang und sehr gut erhalten. Auf den ersten Blick sehen die Bäume gar nicht versteinert aus. Man kann noch sehr gut die Jahresringe, Äste und Baumrinde erkennen, eben alles nur aus Stein.
Die Landschaft in dieser Gegend war phantastisch. Überall Tafelberge, rote Berge und Gesteinsformationen, die uns immer wieder an Landschaften, wie wir sie in Arizona gesehen hatten, erinnerten.
Jetzt ging es zurück wieder durch Khorixas, wo wir noch etwas zu trinken gekauft haben, zur unserer Lodge für die nächste Nacht. Khorixas war übrigens schrecklich, hier sind wir nur schnell weiter gefahren. Als wir dann endlich die Fingerklippe sahen, war unsere Begeisterung groß. Ich bin gleich auf die Bremse, um den Anblick in Ruhe genießen zu können. Vor uns lag die Weite des Damaralands mit seinen Tafelbergen und Felsen. Unser erster Eindruck: Das ist genau so toll wie Monument Valley. Die nächste Überraschung war die Vingerklip Lodge, wunderschön in die Landschaft eingepasste kleine strohgedeckte Bungalows. Das Restaurant und ein kleiner Pavillon waren auf einer Anhöhe gebaut, so dass sich von hier ein herrlicher Blick weit ins Damaraland hinein bot. Hier haben wir auch, wie es im Süden Afrikas üblich ist, unseren „Sundowner“ zu uns genommen und das Farbenspiel des Sonnenuntergangs genossen.
Zum Abendbrot wurde uns wieder ein Buffet geboten und wir haben uns heute Kudu schmecken lassen.
 

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